Was ist typisch bei Migräne?

Symptome bei Migräne

Migräne: Symptome

Migräne ist eine wiederkehrende, neurobiologische Kopfschmerzerkrankung, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen kann. Die Kopfschmerzen unterscheiden sich in ihrer Art und Dauer von anderen Kopfschmerzarten. Zudem werden sie durch Symptome wie Übelkeit oder Lärmempfindlichkeit begleitet. Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen liegt eine Migräne mit Aura vor, die z. B. zu Sehstörungen führt. Manchmal kündigt sich eine Migräne-Attacke schon Stunden oder Tage vorher mit sogenannten Vorboten an.

Symptome bei Migräne

Im Rahmen einer Migräne-Attacke kommt es zu teils extrem belastenden Kopfschmerzen, die meist (nicht immer) auf einer Kopfseite auftreten. Die betroffene Kopfseite kann während einer Attacke oder von Attacke zu Attacke variieren. Die Kopfschmerzen werden als pulsierend oder pochend beschrieben und können von mittlerer bis starker Intensität sein. Die Beschwerden verschlimmern sich bei körperlicher Bewegung (z. B. beim Gehen oder Treppensteigen).

Typisch ist, dass sich zusätzlich zu den Migräne-Kopfschmerzen auch bestimmte Begleitsymptome wie Übelkeit und Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit einstellen.

Laut Definition dauert eine Migräne-Attacke bei Erwachsenen vier bis 72 Stunden an.

Gut zu wissen: Bei Kindern und Jugendlichen können Migräne-Attacken zwei bis 72 Stunden andauern und die Kopfschmerzen treten häufiger beidseitig auf.

In manchen Fällen kündigt sich eine Migräne-Attacke schon Tage oder Stunden vor Einsetzen der Kopfschmerzphase mit bestimmten Vorboten (z. B. Gähnen, Heißhungerattacken, Konzentrationsprobleme, Nackenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden) an.

Migräne mit oder ohne Aura

Bei etwa 10 bis 20 Prozent der Migräne-Patienten kommt es vor oder während der Kopfschmerz-Phase zu einer sogenannten Aura, die sich durch neurologische Symptome bemerkbar macht. Häufig sind dies Sehstörungen (z. B. Blitze, Flimmern, Zick-Zack-Muster). Seltener treten auch Taubheitsgefühle, Sprachstörungen oder Schwindel auf. Migräne ohne Aura und Migräne mit Aura sind die beiden Hauptformen der Migräne. Mehr erfahren

Migräne-Symptome im Überblick

  • Dauer einer Attacke: 4 bis 72 Stunden
  • Meist einseitig auftretender Kopfschmerz (v. a. im Bereich von Stirn, Schläfen und Augen)
  • Schmerz ist von pochendem, pulsierendem Charakter
  • Bewegung verschlimmert den Kopfschmerz
  • Begleitsymptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit)
  • Migräne-Aura mit Sehstörungen und/oder anderen neurologischen Symptomen (kann, muss aber nicht auftreten)
Wichtig: Wichtig:

Sie sollten die Ursachen sowie die genaue Art der Kopfschmerzen stets von einem Arzt abklären lassen. Nur so kann eine passende Behandlung eingeleitet werden.

Tipps gegen Migräne

Ruhe & Schlaf
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Ruhe & Schlaf

Bei einem akuten Migräne-Anfall heißt die Devise: Rückzug und Ruhe. Lärm und Licht werden meist als sehr belastend empfunden und oft sind die Betroffenen auch einfach müde. Daher wird empfohlen, sich in einen abgedunkelten, ruhigen Raum zurückzuziehen und am besten zu schlafen. Mitunter hilft es auch, die Stirn zu kühlen (z. B. mit einem feuchten Tuch). Aber Vorsicht: Bei manchen Migräne-Patienten wirkt Kälte auch als Triggerfaktor.

Schmerzmittel gegen akute Migräne-Kopfschmerzen
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Schmerzmittel gegen akute Migräne-Kopfschmerzen

In der Regel ist es mit Ruhe und Schlaf nicht getan. Oft benötigen Migräne-Geplagte Medikamente, um die Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen. Bei leichteren und mittelstarken Migräne-Attacken werden rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke empfohlen – diese helfen sogar auch bei einem Teil der Betroffenen mit schweren Migräne-Attacken.

Geeignet sind bewährte Anti-Schmerz-Wirkstoffe wie z. B. Acetylsalicylsäure und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen. Außerdem können auch Kombinationspräparate infrage kommen, die neben einem Schmerzmittel zusätzlich auch Koffein enthalten.

Gut zu wissen:

Für Acetylsalicylsäure und Ibuprofen ist die Wirkung bei akuten Migräne-Attacken am besten belegt.*

* Diener H.-C., Förderreuther S, Kropp P. et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://dgn.org/leitlinie/therapie-der-migraneattacke-und-prophylaxe-der-migrane-2022 (abgerufen am 13.07.2023)

Biofeedback & Nervenstimulation
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Biofeedback & Nervenstimulation

Einige ausgewählte nicht-medikamentöse Methoden können ebenfalls bei Migräne sinnvoll sein.

Die Biofeedbacktherapie ist eine Methode aus der Verhaltenstherapie, bei der man lernt, körperliche Prozesse, die normalerweise unbemerkt ablaufen, bewusst zu steuern. Migräne-Patienten können zum Beispiel im Rahmen eines sogenannten Vasokonstriktionstrainings lernen, die Durchblutung der Kopfarterien bewusst zu steuern und so Migräne-Attacken zu mildern bzw. vorzubeugen.

Auch die Stimulation des Trigeminusnervs mithilfe einer speziellen Elektrode, die auf die Stirn geklebt wird, kann offenbar zur Behandlung von akuten Migräne-Attacken und zur Vorbeugung neuer Beschwerden sinnvoll sein.

Diener H.-C., Förderreuther S, Kropp P. et al., Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne, S1-Leitlinie, 2022, DGN und DMKG, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online: https://dgn.org/leitlinie/therapie-der-migraneattacke-und-prophylaxe-der-migrane-2022 (abgerufen am 13.07.2023)

Migräne-Tagebuch
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Migräne-Tagebuch

Wer oft unter Migräne leidet, sollte Tagebuch führen: In welchen Situationen treten die Symptome auf? Wie lange dauern sie an und was hilft gegen die Schmerzen? Genaue Informationen über den Ablauf der Migräne sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Behandlung. Das erfordert sicherlich ein wenig Geduld und Mühe, aber der Aufwand lohnt sich. Die moderne Version des Tagebuchs sind spezielle Apps, mit denen Migräne-Patienten den Verlauf einer Attacke genau dokumentieren können.

Vorbeugung neuer Beschwerden
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Vorbeugung neuer Beschwerden

Bei Migräne spielt immer auch die Vorbeugung neuer Kopfschmerz-Attacken eine zentrale Rolle. Ein fester Tagesablauf, regelmäßige Bewegung und die Meidung individueller Triggerfaktoren können helfen, neue Migräne-Anfälle zu vermeiden. Erfahren Sie hier, was Sie selbst in puncto Vorbeugung tun können. Mehr erfahren

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